Wenn einst aus meinem Staub Weizen entspringt,
und Du bäckst Brot daraus, wird es Dich trunken machen.
Brotteig und Bäcker wird der Wahnsinn packen,
und Säuferlieder wird der Ofen singen.
Kommst Du zu meinem Grab gepilgert wird Dich
mein Grab sofort zum Tanz einladen:
Mein Bruder, komm nicht ohne Tamburin!
Kummer hat keinen Platz am Festtisch Gottes.
Der Tod schläft in dem Grab, das Maul verschnürt.
Des Freundes Opium hat ihn berauscht gemacht.
Reiß ab das Leichentuch, pass es Dir selber an,
und Du entdeckst eine Schänke in Deiner Seele,
erfüllt vom Jubelklang von tausend Lauten.
Hat denn nicht jede Tat stets ihre Wirkung?
Gott hat mich aus dem Wein der Liebe erschaffen.
Und mag der Tod mich auch in Staub verwandeln,
bin ich nichts anderes als diese Liebe.
Trunkenheit bin ich, mystischer Wein mein Wesen.
Sag: Was bringt der Wein hervor, wenn nicht Berauschtheit?
Rund um den Turm des Geistes
schwirrt meine Seele in nimmermüdem Taumel.
aus: Rumi – Oden
Der Weg der Götter: